HP-Superzelle mit Tornado bei Southhaven/KS am 19.Mai 2013:
Nachfolgend der Text von der SChaPLe-Homepage übernommen
- www.SChaPLe.com -
und die simple Zusammenfassung: Zweiter Chase, zweiter Tornado. Zwar nur ein zufällig im HP-Gewäsch
entdeckter kurzlebiger Tornado, aber immerhin. Es gab zugegebenermaßen schon spannendere Events:
Nach erfolgreichem ersten Chasetag, sollte es heute etwas weiter östlich an der Grenze zwischen
Kansas und Oklahoma spannend werden. Während das generelle Setup wieder recht günstig aussah,
bereitete uns der viel zu frühe Zeitpunkt der Auslösung (aufgrund fehlenden CINs) einige Bauchschmerzen.
Die Gefahr schneller HP-isierung ist dadurch einfach zu groß. Außerdem geht dadurch der extra-Kick
Scherung durch den erst später einsetzenden Low-level-jet verloren. Tagesaufgabe war somit, nach der
Initiierung die Basis der Zelle recht schnell anzusteuern, da eine explosive Entwicklung zu erwarten war,
inklusive Cluster-Gefahr.
Während die erste Zelle des Tages nördlich von uns noch ignoriert wurde, ging es an eine weitere
Zelle nahe Caldwell heran. Die Basis war in Sicht, aber leider auch der Niederschlag aus ersten Downdrafts.
Da die Zelle vorerst noch mit der Höhenströmung zog und sich schnell verlagerte, war eine
Standort-Adjustierung erforderlich. Dynamik und eingeschränkte Sicht machten einen kurzen Radarcheck
per Unterwegs-Internet erforderlich. Leider mit mangelhaftem Erfolg (fehlende 3G Netzabdeckung). Nach knapp
einer halben Stunde Fahrerei und erfolgloser Suche, machten wir uns etwas frustriert auf den Weg Richtung
Süden, um notgedrungen per Augenschein Sinn aus dem sich bietenden strukturlosen Clustergewäsch
zu machen. Zu unserer Überraschung stellte sich einer der bereits recht nahe gekommenen Frakti als
verdächtig laminares Gebilde heraus. Da der Beobachter seinen eigenen Augen nicht recht traute, musste
erst noch ein paar baumfreie Stelle abgewartet werden, um auch dem Rest der Crew das Gebilde zur Beurteilung
zu empfehlen. In diesem Moment war jedoch kein Zweifel mehr nötig, da der Fraktus bereits als hübscher
Tornado am Boden tanzte. Wir hatten also (zugebenermaßen recht zufällig) unsere Basis wiedergefunden.
Trotz eingeschränkter Sicht und wenig pittoresker Struktur hat die Zelle es zu feiner Rotation gebracht.
Der Spaß war ein kurzer, da sich nach wenigen Minuten der plötzliche Tornadotod einstellte.
Wir blieben vor der Zelle, die instantan den Charakter einer outflow-dominanten HP-Zelle annahm.
Das sollte unser Schicksal für den Rest des Tages sein. Das Potenzial unserer Dryline-Gewitterlinie nahm
rapide ab, wahrscheinlich unter dem destruktiven Einfluss der intensiven diskreten Zellen in Zentral-Oklahoma.
Ein paar letzte Quellversuche am Ende der Linie haben wir uns noch gegeben, bevor wir zu vergleichsweise
früher Tageszeit den Rückweg Richtung Norman angetreten haben. Es sollte sich herausstellen, dass eine
der Zellen in Zentral-Oklahoma knapp östlich von Norman (Shawnee/Lake Thunderbird) einen recht langlebigen
Tornado geschmissen hat. Wir ahnten nicht, dass das erst der Auftakt sein sollte ...