Der Rekordmonat Juli 2006 hat nicht nur für einen bisher nicht erreichten Monatsmittelwert
der Temperatur gesorgt, auch das Niederschlagsdefizit mit einhergehenden Dürreerscheinungen
war bemerkenswert.
Ende des Monats nun dennoch eine recht feuchte Luftmasse, allerdings ohne
ausgeprägte mesoskalige oder lokale Konvergenzen, sodass die Auslösung nur in
den Mittelgebirgen stattfand. Die schwache südliche Höhenströmung mit beinahe
gradientfreier Grenzschicht konnte somit keine selbstinduzierten (mit dem Gewitter advehierte
Konvergenzen in Form von Druck- oder Feuchteunterschieden) Hebungsprozesse in Gang setzen.
Dadurch sind die über dem Thüringer Wald entstandenen Zellen meist im Thüringer
Becken wieder "gestorben", jedoch nicht ohne den dann dominierenden starken Gewitter-Outflow (Abwind
im weitesten Sinne) eine ganze Weile aufrecht zu erhalten.
Im Zuge der weiteren langsamen Verlagerung der sterbenden Zellen wuchs sich dieser Outflow zu
einem beachtlichen Staub- bzw. Sandsturm aus, der bedingt durch die mittlerweile komplett
niederschlasgfreien Zellen größere (also schon aus der Ferne erkennbare) Ausmaße
annahm. Das war fast vergleichbar mit einem gigantischen Outflow-Sturm in den US-Plains während
unserer ersten Chasetour im Jahr 2003.
Die badetauglichen Höchsttemperaturen sanken um mehr als 5 K, die Badesession
musste aber aufgrund des unheimlich starken Sandsturms abgebrochen werden. Dennoch habe ich
nach einigem Drängen meine Kamera trotz der widrigen Bedingungen aus der versandeten Hülle
geholt und ein paar Fotos geschossen. Naja und zum Glück hat es die Kamera auch verkraftet :-).