Eigentlich war das Vereinigte Königreich bisher nicht mein präferiertes Reiseziel,
insbesondere aufgrund der Euro-Verweigerung der Briten, aber nun hat die Wissenschaft schon
einmal auf die Insel gerufen, also warum nicht einmal eine ausführliche London-Stippvisite
auf die Reiseagenda setzen. Meine bisherigen Kurzbesuche haben jedenfalls nicht wirklich zum
ernsthaften Kennenlernen der Stadt beigetragen.
In Greater London leben ca. 7.5 Millionen Leute, wobei Inner London 3 Millionen beherbergt und
die Metropolitan Area sogar 14 Millionen Menschen vereinigt. Damit ist es größer als
Paris und auch der deutlich wichtigere Finanzstandort. Dass London und Paris jeweils etwas
anders wahrgenommen muss wohl am französischen Lifestyle leben, denn der ein klein wenig
herbere Charme Londons wird nicht jeden auf Anhieb begeistern. Dennoch war ich positiv
überrascht, wie ansprechend die Stadt trotz fehlendem Haussmann'schen Boulevardcharakter
wirkt. Vermutlich liegt es am moderneren architektonischen Gesamterscheinungsbild, wozu eine
sich rasant entwickelnde Skyline in der City of London nicht unerheblich beiträgt.
Lange Rede, kurzer Sinn, neben den bekannten Touristenattraktionen gibt es jede Menge
sehenswerte Architektur, riesige Parks (Hyde Park ist der größte und bekannteste)
und vor allem Kultur. Das Highlight hierbei ist, dass man bis auf wenige Ausnahmen alle
staatlichen Museen kostenfrei besichtigen kann, sodass bei schlechtem Wetter einfach ein
Abstecher in eine der hervorragenden Galerien unternommen werden kann und einem der gelegentliche
Regen somit vollkommen schnuppe sein kann. Wenn man dennoch das Wetter nicht mehr mag, setzt
man sich einfach in einen der Tausend Doppeldecker und erkundet die Stadt vom Oberdeck aus. Sehr
entspannend und dank güstigem Tagesticket jederzeit bezahlbar. Wem die freien Museen nicht
reichen, der kann ebenfalls sehr kostengünstig eines der zahlreichen Theater,
Opernhäuser oder Sinfonieorchester besuchen.