Staubteufel sind starke Wirbelwinde, die Rotationsgeschwindigkeiten von mehr als 100km/h erreichen
können, und bis zu 20 Minuten durchhalten. Der Durchmesser erreicht bis zu 10m und die
vertikale Erstreckung geht in den Kilometerbereich. Die Verlagerungsgeschwindigkeit liegt meist
unterhalb von 50 km/h. Je nach Oberfläche, können enorme Mengen Staub vertikal in die
Atmosphäre transportiert werden. Da es sich nicht um mesozyklonale Wirbel handelt, geht
gewöhnlich keine Gefahr von ihnen aus. Vor stärkeren Staubteufeln sollte man sich dennoch
in Acht nehmen, da lose Teile problemlos durch die Luft geschleudert werden können. Eine
Sandstrahlung würde man gratis dazu bekommen.
Zur Entstehung ist volle Sonneneinstrahlung notwendig, welche im Sommer die atmosphärische
Grenzschicht gut durchmischt, wodurch sich die großräumige Zirkulation (falls vorhanden)
bis zum Boden (in Form von Wind) durchsetzt und die Bildung sogenannter Eddies (Luftwirbel) angeregt
wird. Durch asymmetrische diabatische Erwärmung wird ebenfalls größerskalige Zirkulation
erzeugt. Strömen diese Eddies über unterschiedlich rauhe Oberflächen, so kommt es durch
Verlangsamung des Horizontalwindes auf der rauheren Seite zu vertikaler Wirbelbildung (Vorticityproduktion).
Bei ausreichend starker Rotation beginnt sich ein Staubteufel zu bilden.
Die geschilderten Unterschiede in der Geländerauhigkeit, machen die Ränder von ausgedehnten
flachen, unbewachsenen Oberflächen besonders anfällig für Staubteufel. Die Ufer des
ausgetrockneten Seebetts des Sua Pan in Botswana sind der perfekte Ort sowohl für die Staubteufelentstehung,
als auch für deren Beobachtung. Das haben wir zwei Tage lang für mehrere Stunden (inklusive
Erstellung einer kleinen Statistik) getan, und dabei natürlich auch mehrere Devil-Punches mit dem
Hilux versucht. Mehrere Exemplare haben es dabei auf Lebenszeiten von mehr als 10 Minuten gebracht. Es sei
angemerkt, dass die nebenstehenden Fotos leider nur halb so spektakulär aussehenden wie die Realität.
