Ende April (2007) hatte ich das Glück, zum ersten Mal richtigen Küstennebel erleben
zu dürfen. Am Mittelmeerstrand von Barcelona lässt sich dieses Phenomen also
tatsächlich unter günstigen Umständen genießen.
Warme Lufttemperaturen, in Verbindung mit fußkalten Wassertemperaturen, führen bei
einer turbulenzarmen Wetterlage zum sogenannten See- oder Küstennebel. Genau diese
Bedingungen waren also an diesem Tag erfüllt, eine typische Frühlingskonstellation wie
sie für Seenebel üblich ist.
Zu den Advektionsnebeln gehörend, kühlt sich die über der Landoberfläche
aufgeheizte Luft über der Wasseroberfläche ab und kondensiert (kalte Luft speichert
weniger Wasser als warme Luft). Bei hinreichend großer Ausgangsluftfeuchte, lagern sich
die kondensierten Wassertröpfchen als dünne Nebeldecke über dem Wasser ab und
breiten sich dabei auch einige Meter Richtung Strand bzw. Land aus. Und schon sitzt
man bei schönstem Sonnenschein plötzlich mitten im Nebel :-).
Darüber hinaus gibt es einige Aufnahmen von herbstlichem Bodennebel, der sich in den
Nachtstunden bodennah bildet und morgens erst langsam von der Sonne verdrängt wird. Da die
stärkste Ausstrahlung gerade bodennah stattfindet, sinken dort die Temperaturen am tiefsten
und führen irgendwann zur Kondensation der sich in der Luft befindlichen Wassertröpfchen.
Genauer passiert dies dann, wenn der die Lufttemperatur gleich der Taupunkttemperatur ist, wobei
letztere die Temperatur ist, bei der die Luft vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist
(entspricht genau 100% relativer Luftfeuchte).