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Sonntag, 16.05.
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Dienstag, 18.05.
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Mittwoch, 19.05.
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Freitag, 21.05.
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Sonntag, 23.05.
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Montag, 24.05.
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Dienstag, 25.05.
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Sonntag, 30.05.
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Montag, 31.05. **
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Dienstag, 01.06.
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Sonntag, 16. Mai |
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Sieben Stunden nach unserer Ankunft in Norman (Oklahoma) war für die absolute Mehrheit der Mitgereisten
die Nacht auch schon wieder vorbei. Daran war aber zugegebenermaßen weniger die Aussicht auf einen passablen
ersten Jagdtag Schuld, sondern eher die Tatsache, dass wir doch teilweise vom Jetlag zum Aufstehen gedrängt
wurden. Tja, und da beschäftigt man sich eben notgedrungen mit der aktuellen Lage für Tag 1 in den Plains.
Bevor wir uns an die Fahrt durchs ungewohnt grüne und nasse Zentraloklahoma nach Westen aufmachten, legten
wir noch einen kurzen Stop ein, um uns mit mobilem Internet zu versorgen – ein hoffnungsloses Unterfangen an
einem Sonntag, denn zwar befanden sich gefühlte 99% der Bewohner beim Einkaufen, aber die Fachgeschäfte waren
entweder nicht offen oder mit scheinbar weniger qualifiziertem Personal bestückt... Egal,
old-school-auf-Sicht-chasen fetzt (*) unterwegs eh mehr.
Bei unserem ersten Futteraufnahme-Pitstop in einer Stadt mit vielen Burgerläden und einer Highway-Kreuzung
saßen wir noch in schwülwarmen 25 Grad auf Plastikbiergartenbänken und begannen unsere Burger-Diät. Im
Satellitenloop zeichnete sich bereits kurz nach Mittag ab, dass die Gebiete deutlich südlich des I-40 heute
wohl nichts abbekommen könnten, da sich bereits am Vormittag ein kleinerer Hagelcluster von Woodward Richtung
OK-City vorzuarbeiten schien. In seinem Gefolge schleifte eine Outflow boundary nach Südsüdosten, an der wir
die weitere Auslösung nicht ausschlossen.
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Zuerst fuhren wir aber nach Norden, um uns von der Südansicht der Hagelzelle überraschen zu lassen.
Überrascht waren wir letztlich dann doch nicht, denn der dünnbrettbohrende Amboss ließ strukturtechnisch
keine gute Südseite erwarten. Als die Böenfront näher kam, waren ein paar entfernte Blitze und eklig kühler
Nordwind, der aus dem Cluster rauszulaufen schien (wenig motivierend), so ungefähr alles was geboten wurde.
Dazu kam noch, dass wir quasi auf diesem ersten roadside stop 2010 direkt von der Security des
lokalen „Smoke shops“ zum Vorzeigen unserer IDs aufgefordert wurden. Außerdem mussten wir ihm schließlich
noch klar machen, dass wir keine „Storm chaser license“ besitzen (?!?). The land of the free... Naja, der
Typ holte dann seine Homies aus dem Store, und sie pflanzten sich auf einen Pickup, neben dem wir parkten
und genossen die „Show“.
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Wir waren wenig erbaut und verließen kurzerhand diese Location, um uns über den Interstate nach Westen
aufzumachen und die Neubildungen an der zurückhängenden Outflow boundary abzufangen. Kurz vor Bridgeport
positionierten wir uns am Südostrand der zweiten Zelle. Sie schien ebenso vom kühlen Nordostwind gebeutelt
zu sein, denn optisch erinnerte das sehr an mitteldeutsche Standardgewittertage (mal von den donnernden
V8-Motoren der vorbeifahrenden Pickups abgesehen – I'm lovin' it). Ein paar Kekse und noch mehr Kalauer
später vernahmen wir dann aber Donner und die „Basis“ schien nicht mehr ansatzlos in den „Amboss“ überzugehen.
Während wir gut gelaunt (die Kalauer und 'n paar funny movies aufm Laptop) nach Osten rollten, bemerkten wir
nun schwachen Mammatus über uns. Minuten später schepperte der erste stärkere Kracher als wir einen weiteren
Sicht-Stop einlegten. Es schien sich nun doch sowas wie eine Teilung der Zelle vollzogen zu haben, denn der
Aufwindbereich rutschte nach Süden, während der Amboss nun gesund aussah und gleichzeitig das Gebratze tiefer
Wolken im Süden verschwand.
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Die Straßen wurden nun weniger durchsichtig, daher nahmen wir eine der Farm roads (meist Schotter), um nach
Süden – vor die Zelle – zu gelangen. In der Ferne formierte sich derweil der Aufwindbereich mit einer
böenfrontähnlichen Wolkenrolle (Arcus) am Ostrand. Auf dem Weg nach Süden kam sie uns näher und schließlich
waren wir ganz nah dran. Bei schwach rotierenden Mesozyklonen muss man aber ein bisschen Abstand haben, sonst
sieht man nüscht. Daher gings weiter nach Osten, dann nach Süden usw.
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Die Struktur hatte sich dann nach einer geschätzten halben Stunde in die LP (light precipitation) Variante
umgewandelt, die mit einem schön freistehenden Aufwindturm punkten konnte. Richtig spektakulär wurde es aber
erst als wir am Südrand ankamen und das ganze Ausmaß (vertikal) bestaunen durften – eine typische Plains-LP
mit kraftvoller Quellung und ohne störenden Müll ringsum. Allerdings wurde das auch mit etwas trockener Luft
bezahlt, die zuerst die Rotation und später auch die Quellung killen sollte. Es blieb festzustellen,
dass „eine Mesozyklone letztlich auch nur eine Wolke ist“ ;-)
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Egal, es war mehr als wir erwarten konnten bei dieser recht mauen Bodenwindsituation und für Tag 1 schonmal
ein vielversprechender Start, der sich damit auch gleich vor alle 2008er Chasings schob in unserem internen
Ranking.
(*) aka ruled / rockt / begeistert ;-)
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