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| Mittwoch, 11.06. |
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Liebes Tagebuch. Welch’ Überraschung, wir schon wieder! Den Vormittag haben wir genutzt, um uns in der School of Meteorology umzuschauen und Eindrücke für unseren heimischen Uni-Alltag zu sammeln. Gleichzeitig hat sich unsere Lethargie etwas gelegt, denn „Cheffe“ hat schließlich nach eingehendem Kartenstudium berechtigte Hoffnung auf „Da geht was!“ verbreitet. Lifted Index und Cape mit nicht gekannten Werten, verbunden mit Initialisierung durch einen Kurzwellentrog sollten das nachmittägliche Spektakel möglich machen. Los ging’s nach Südwesten bis Lawton, nach sage und schreibe 2 Stunden waren wir im Zielgebiet. Rekord! Zeit für die aktuelle Internet-Session. Turbulente Szenen im Anschluss, denn das Zielgebiet hatte sich dezent nach Süden verschoben, die Initialisierung würde wohl woanders stattfinden. Es musste eine Entscheidung her, also herrschte erstmal für einige Minuten Unentschlossenheit in Vollendung, kombiniert mit leichtem Frust. Aber es geschehen gelegentlich noch kleine Wunder, denn im ursprünglichen Zielgebiet (in welchem wir uns ja befanden) tauchte ca. 30 Meilen nordwestlich eine soeben entstandene Zelle mit einem ambitionierten Overshoot auf. Sie sollte unser „Opfer“ für heute sein. Der Weg dorthin gestaltete sich etwas schwierig, da in Oklahoma die Strassen erstaunlicherweise sehr häufig nur als „mud road“ (vergleichbar mit breiten Feldwegen – nicht asphaltiert aber mit bis zu 50 mph befahrbar) existieren. So hatten wir auf derartigen „Strassen“ 15 Meilen lang ziemlichen Spaß, unsere Zelle Gelegenheit sich zu entwickeln. Unsere Euphorie wurde dadurch geweckt, dass man in gewisser Weise von einer „Duplizität der Ereignisse“ sprechen konnte. Wie bei unserer ersten Superzelle befand sich im Süden ein entfernter Riesen-Cb (gekonnt ignoriert) und eben im Nordwesten „unsere“ Zelle. Irgendwann führte uns der einzig vorhandene Highway ziemlich nah an die Basis und eine vermeintliche Mesozyklone prangte vor unser aller Augenpartie.
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Gut, selbige zerfiel zwar wenig später zusehends, eine neue „Meso“ versprach allerdings wieder Spannung.
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Das Ganze wurde beinahe eine Stunde mit aller verfügbaren Technik festgehalten, bis wir uns entschlossen, die neue nordwestliche Zelle näher in Augenschein zu nehmen. Aufgrund der begrenzten Strassenverhältnisse ging es in nördlicher Richtung weiter. Wiederum ein bemerkenswerter Anblick auf den vorderen Rand des Cb’s mit einer Wahnsinns-Shelfcloud. Zu vorangeschrittener Stunde sollte dies der Höhepunkt des Tages sein. In aussichtsreicher Position noch ein paar Videosequenzen der rotierenden Shelfcloud (natürlich horizontale Achse) und dann Richtung Heimat.
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Irgendwie war uns noch nach einem gediegenen Punch, Hagel hatten wir schließlich bisher nicht. Den bekamen wir auch diesmal nicht, gusty wind hat’s allerdings ebenfalls ganz schön in sich und die gewaltige Blitzrate scheint sowieso Normalität zu sein. Die Gewitter breiteten sich zunehmend linienförmig nach Osten aus und begleiteten uns auf der gesamten Rückfahrt mit Regen, Wind und Stroboskop. Nicht zu vergessen der Riesenspaß beim Aquaplaning in den erfreulicherweise zahlreich vorhandenen Wasserlachen.
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