19.05.-22.05., part I
19.05.-22.05., part II
Samstag, 23.05.
Dienstag, 26.05.
Mittwoch, 27.05.**
Freitag, 29.05.**
Dienstag, 02.06.
04.06.-07.06., part I
Dienstag, 26.Mai

Einen Guten!

Zwei Tage Chase-Boredom sind überstanden, diesmal ging es mit etwas mehr Hoffnung on the road again. Ein Bodentief sorgt für das notwendige Forcing um die CAPE-Suppe in Wallung zu bringen und irgendwo unterhalb Texas-Panhandle sollten auch die Superzell-Parameter stimmen. Einziges Manko bleibt das HP-Mode-Setup, da viel CAPE ohne Jet-Support früher oder später die Zellen in ihrem eigenen Saft ersaufen lässt. Bei rechtzeitigem Erscheinen gibts aber üblicherweise ein paar attraktive Mesozyklonen, ergänzt von späteren Entwicklungen am Tail der jeweils aktivsten Zelle.

Beim Start in Lawton ging es direkt mit Konvektion los, was mit dem überschwemmten Red River für ein pittoreskes Einstiegsbild taugte. Es sei angemerkt, dass weite Teile von Texas und Oklahoma nach Jahren der Dürre direkt mit dem gegenteiligen Szenario konfrontiert sind, regelrechte konvektive Sintfluten haben sich ergossen und für Niederschlagsrekorde in teils drastischem Ausmaß gesorgt. ENSO spielt dabei sicher die kontrollierende Rolle, die Stärke der jeweiligen Auschläge in Richtung Dürre oder Flut dürften jedoch durchaus eine klimawandelbedingte Komponente beinhalten. Allerdings sei angemerkt, dass großrämige langanhaltende Überschwemmungen eher unwahrscheinlich sind, da sich der meiste Niederschlag lokal sammelt, als in irgendwelche Flüsse zu wandern. Der Red River ist vom Höchstpegel bereits einen Tag später wieder deutlich entfernt, was auf schnellen Abfluss hindeutet.

Die Mittagskonvektionen haben wir uns erstmal von hinten angeschaut, bevor wir nach einer Weile gen Westen hinterher sind, nur um via SPC-Mesoanalyse ad-hoc zu entscheiden, dass aus dem unstrukturierten Mittagsmüll nicht viel rauszuholen ist und wir stattdessen besser ins geplante Zielgebiet Richtung Bowie/Jacksboro fahren sollten. Auf dem Weg dorthin bereits die erste Radarsignatur, die nach einer ersten sterbenden Zelle ein erstes ernstzunehmendes Echo Richtung Breckenridge zeigte. Ohne lange Debatte ging es ca 60 Meilen schnellen Gasfusses unter dem Amboss an die Zelle ran, deren schmucke Basis sich nach etwas einer Stunde unseren nervösen Kameras präsentierte.

Bereits leicht HP-lastig, hat sich die Meso dennoch rotationsfreudig gezeigt und nach kurzer Positions-verlagerung ordentlich performed. Blitzshow und grünen Hagelschlot gabs als obligatorisches Beiwerk, ebenso wie die sich langsam formende Chaser-Convergence.

Damit war die erste Struktur in 2015 im "Sack" und ein leichtes Grinsen machte sich insbesondere in den TSC-Gesichtern breit. Es folgte ein kurzer - chaseruntypischer - Ausritt zur Tanke, aber ein Mustang ist halt durstig und es ließ sich diesmal taktisch nicht besser einrichten. Letztlich alles easy, sodass wir sofort wieder an die nach Süden ausgreifende Nase der Zelle ran konnten. Dort gab es hauptsächlich Outflow-dominantes Shelf-Gewölk zu sehen. Allerdings gab es erstmals zwei Esel als verschönernde Bilddekoration zu sehen, wie bei genauem Hinschauen auf Bild 1 nachstehend zu sehen. Trabten übrigens ganz entspannt davon und haben sich auf die folgende Dusche gefreut.

Anyways, weiter ging es ohne größere verbleibende Chaseambitionen. Plan war durch zwei Aufwinde durchzucruisen und auf dem Highway noch die Blitzshow abzufassen, allerdings kam noch eine kleine rotierende Meso nahe Gorman dazwischen :) Und was für eine. Hammerrotation und Monster-Inflow waren die optische und physische Bestätigung für den Highlight-Alarm. Ein Meso-Prachtkerl, der sich im Laufe der folgenden Minuten in eine klassische HP-Superzelle verwandelt und mit genialen visuellen Eindrücken nicht gegeizt hat.

What a beauty!!! Das Teil konnten wir dann doch nicht so einfach gehen lassen, sodass wir uns für die Lightshow ganz in der Nähe bei Rising Star entschieden. CG-Blitze neben einer massiven Meso-Shelf-Kombi waren das willkommene Ergebnis. Nebenher der übliche Chat mit den Locals, die gern die Zeit mit bis zur hereinbrechenden Flut mit einem Schwatz überbrücken. Wir schlossen den Tag mit einem kleinen Punch auf dem Weg nach Cross Plains, wo es uns zu recht später Stunde auch gleich ins Motel zog.

Fazit: Überaus gelunger Tag mit Doppel-HP in texanischem SChaPLe-Neuland, welches übrigens durch recht hübsche (nicht immer chase-taugliche) Landschaft zu beeindrucken wusste.